Die Orgel in St. Nikolaus ist ein Werk der Orgelbauwerkstadt Johannes Rohlf aus Neubulach und wurde 1972/73 für die evangelische Lutherkirche (Reinickendorf) gebaut. Sie hat 25 klingende Register (ca. 1650 Pfeifen) verteilt auf 2 Manuale und Pedal. Die Registratur und Traktur sind mechanisch ausgeführt.
Entgegen der zu dieser Zeit üblichen 'orgelbewegten' Intonationsweise orientiert sich dieses Instrument klanglich an barocken Vorbildern. Auch die Materialien, aus denen die Orgel gebaut wurde, sind so schon in Barockorgeln eingesetzt worden. Lediglich die Wellen der mechanischen Traktur sind aus Aluminium. Das Instrument ist auch nicht gleichstufig gestimmt, sondern erhielt eine Temperierung nach Lampert 1774.
Auf diesem Instrument lässt sich somit insbesondere spätbarocke bzw. frühklassische Orgelmusik gut darstellen.
Die bemerkenswerte Prospektgestaltung ist auch bedingt durch die räumlichen Verhältnisse in der Lutherkirche. Als Vorbild diente die von Jakob Schmidt entworfene Orgel im Konservatorium Winterthur.
Da die Lutherkirche aufgegeben wurde, ist die Orgel von der evangelischen Luther-Kirchengemeinde an die Gemeinde St. Nikolaus als Dauerleihgabe weitergegeben worden.
Die Umsetzung, sowie eine grundlegende Überarbeitung und Reinigung der Orgel erfolgte 2005/2006. Am Heiligen Abend 2005 erklang das Instrument das erste Mal in St. Nikolaus. Die Umsetzung der Orgel war noch nicht abgeschlossen, das Hauptwerk und Teile des Schwellwerks konnten aber schon gespielt werden. Das Einweihungskonzert erfolgte am 10.03.2006.
Die ökumenische Zusammenarbeit in der Kirchenmusik wird im Rahmen von gemeinsam veranstalteten Konzerten fortgesetzt. Weitere Infos hierzu finden Sie auf www.orgelkuratorium.de .
Disposition der Rohlf - Orgel
Manual 1: Hauptwerk
Quintade
Prinzipal
Koppelflöte
Oktave
Blockflöte
Sesquialtera II
Waldflöte
Mixtur IV-V
Trompete
Tremulant
16'
8'
8'
4'
4'
2 2/3'
2'
2'
8'
Manual 2: Schwellwerk
Gedackt
Quintade
Prinzipal
Rohrflöte
Oktave
Quinte
Terz
Scharff III
Oboe
Tremulant
8'
8'
4'
4'
2'
1 1/3'
1 3/5'
1'
8'
Pedalwerk
Untersatz
Praestant
Bordun
Flöte
Hintersatz IV
Fagott
Dulcian
16'
8'
8'
4'
4'
16'
8'
Schleifladen, mechanische Traktur und Registratur, Manualkoppel II/I, Pedalkoppeln I/P und II/P,
Literatur
- 500 Jahre Orgeln in Berliner evangelischen Kirchen / Papeverlag 1991
- Orgeln in Berlin / Papeverlag 2003