Glocken gibt es seit über 5000 Jahren. Es gibt Glocken unterschiedlicher Größe und Bauform; als Glocken in Türmen, als kleine Schellen, Röhrenglocken oder Metallplättchen, als Musikinstrument im Orchester. Glocken erklingen aus den unterschiedlichen Gründen, zur Warnung vor Gefahren, als Signalgeber, zu bestimmten Zeiten oder um uns zum Gebet zu rufen. Seit ungefähr 1500 Jahren werden sie im Christentum als Rufinstrumente und als Zeichen für liturgische Handlungen eingesetzt.
In unserem Glockenturm in St. Nikolaus befinden sich drei Gussstahlglocken, deren Töne einen E-Dur-Dreiklang ergeben.
Es ist eine alte Tradition, die Schlagtöne der Glocken in Kirchtürmen an Hand der Anfangstöne von Kirchenliedern zu wählen. Oft sind es die Motive der Melodien der Marianischen Antiphonen oder anderer liturgischer Gesänge wie zum Beispiel des Te Deum laudamus, des Gloria oder des Pater noster, die für die Zusammenstellung eines Glockengeläutes Pate stehen.
Wenn es sich um einen Dur-Dreiklang handelt wie bei uns in St. Nikolaus, in einigen Glockengeläuten wird der Dur-Dreiklang auch noch ergänzt durch die Sexte, dann geht dies zurück auf die Anfangstöne der Lieder 'Wachet auf, ruft uns die Stimme' oder 'Salve regina', bei einer Ergänzung durch die Prime auf 'Freu dich du Himmelskönigin'.
Glockenweihe am 25. September 1960 durch Domkapitur Prälat Georg Puchowski
Da in St. Nikolaus nur der reine Dur Dreiklang realisiert wurde, könnte es jedes der drei Lieder gewesen sein. Welches Lied nun für unser Geläut Pate gestanden und wer diese Auswahl getroffen hat als die Kirche geplant und gebaut wurde, ist mir nicht bekannt.
Lesen Sie die Texte der Lieder doch einmal nach (im Gotteslob die Nummern 525, 554, und 666,4). Diese Lieder können uns durch den Tag und das Jahr unser Leben lang begleiten, so wie der Glockenklang dieses Geläutes von St. Nikolaus.
Zu den unterschiedlichen Anlässen erklingen die Glocken in unterschiedlichen Kombinationen:
- Zum Angelusgeläut erklingt die kleinste Glocke.
Werktags um 9:00 Uhr, 12:00 Uhr und um 18:00 Uhr
Klangbeispiel Angelusgeläut
- Zum Totengedenken erkling die größte Glocke.
Klangbeispiel Totengedenken
Die Glocken rufen uns immer 15 Minuten vor Andachten und Messen in die Kirche:
- Zu den Andachten ruft uns die mittlere Glocke.
Klangbeispiel Andachtsläuten
- Zu den heiligen Messen an Wertagen rufen uns die mittlere und die größte Glocke.
Klangbeispiel Glockengeläut zur Werktagsmesse
- Zu den heiligen Messen an Sonntagen und Festtagen ruft uns das volle Geläut.
Klangbeispiel: Geläut zur Sonn- und Feiertagsmesse / Volles Geläut (E-Dur-Dreiklang)
Unsere Glocken
| Schlagton | e‘ | gis‘ | h‘ | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Name | Nikolaus | Elisabeth | Heinrich | ||||||
| Gewicht | 1360 kg | 440 kg | 320 kg | ||||||
| Durchmesser | 144 cm | 105 cm | 85 cm | ||||||
| Höhe | 118 cm | 85 cm | 75 cm |