Pfarrer Nikolaus Weinges +
Gott, der Herr, rief
Pfarrer Nikolaus Weinges
am Samstag, den 2. Oktober 2021,
im Alter von 86 Jahren und im 55. Jahr seines priesterlichen Dienstes zu sich.
Nach seiner Priesterweihe am 21. Juli 1966 war Nikolaus Weinges als Kaplan in den Pfarreien Zu den Zwölf Aposteln in Berlin-Schlachtensee sowie in St. Aloysius und St. Bonifatius in Berlin eingesetzt. Am 17. Dezember 1976 wurde ihm der Titel Pfarrer verliehen. Mit Wirkung zum 1. Oktober 1978 wurde Pfarrer Weinges zum Kuratus der Kuratie Regina Mundi ernannt, zusätzlich wurde ihm im Februar 1979 die Aufgabe des Dekanats-Jugendseelsorger des Dekanats Reinickendorf übertragen.
Mit Wirkung zum 1. September 1981 wurde ihm die Pfarrei Maria Gnaden in Berlin-Hermsdorf übertragen, zusätzlich übernahm Pfr. Weinges im Oktober 1991 die Aufgabe des Seelsorgereferenten des Dekanates Berlin-Reinickendorf.
Im November 2005 begann für Pfarrer Weinges sein wohlverdienter Ruhestand, in dem er als Geistlicher Beirat für den Sozialdienst katholischer Frauen e.V. tätig blieb.
Wir bitten Sie herzlich, des Verstorbenen im Gebet zu gedenken.
Pfrarrer Niklas Weinges hat in den vielen Jahren seines Wirkens viele gute Spuren in unseren Gemeinden hinterlassen.
Bitte senden Sie uns kleine Texte mit Erlebnissen, Erfahrungen und Anekdoten, die wir hier veröffentlichen möchten
Dadurch wird hier ein buntes Bild seines Lebens und Wirkens entstehen.
Vielen Dank!
„Ich habe viele Jahre zusammen mit Pfarrer Weinges in Maria Gnaden vor allem in der Kinder- und Jugendliturgie mitarbeiten und ihn als Menschenfänger im Sinne des Evangeliums erleben dürfen. Für mich war er der erste Pfarrer, der mich angenommen hat ohne mich zu reglementieren, ohne Leistung zu fordern, für den zuerst einmal wichtig war, dass ich da war. Und so blieb ich, verwundert über soviel Freundlichkeit, begeistert von so viel Glauben, überrascht von so viel Vertrauen und bemüht, im Sinne Jesu das Richtige zu tun. Wie groß waren zu seiner Zeit die Gruppen und Kreise, wie vielfältig und bunt die Menschen, die dort begeistert mitgemacht haben. Von vielen weiß ich, dass Niklas Weinges sie in seiner ruhigen, klugen und gütigen Art mitgenommen hat auf den Weg des Jesus von Nazareth. So sind wir Gemeinde geworden und gewesen.“
Im Requiem für Pfarrer Weinges wurde noch einmal deutlich, wie hoch das Ansehen der Verstorbenen in seiner Gemeinde war und auch weiterhin geblieben ist. Er wirkte 24 Jahre in Hermsdorf, nachdem er schon davor drei Jahre in Waidmannslust (in der Kuratie Regina Mundi) wirken durfte. Später kam auch noch Christ-König in Lübars dazu, so dass er eine größere Pfarrei zu betreuen hatte.
Ich möchte hier nun einige persönliche Erinnerungen anfügen.
Schon in seiner Waidmannsluster Zeit besuchten immer wieder viele Hermsdorfer nicht nur die Messe in Regina Mundi, sondern auch Gemeindefeste. In einer Faschingsfeier gab es ein fröhliches Treiben, in der nun der Pfarrer in entsprechender Verkleidung auftrat; er trug eine bunte Mütze mit der Inschrift "Sittenwächter", was ein großes Hallo ergab.
Am Tag der Amtseinführung in Maria Gnaden durch den Dekan Bernhard Obst gehörte es zum üblichen Ritual, dass der neue Pfarrer den Kirchenschlüssel ausgehändigt bekam und durch den Kirchen-Mittelgang an die Eingangstür gehen und dort die Kirchen-Eingangspforte symbolisch aufschließen sollte. Ein Kirchenvorstandsmitglied sollte ihn begleiten. Ich hatte diese Aufgabe. Als wir dann an der verschlossenen Tür standen, mussten wir zu unserer Überraschung feststellen, dass es ein falscher Schlüssel war. Pfarrer Weinges reagierte mit der Bemerkung "ist ja egal" und wir kehrten zurück, ohne von dem Missgeschick zu berichten.
Im Pfarrhaus entfernte er die Trennwand zum Treppenaufgang in die Pfarrerwohnung. Jedes Gemeindemitglied sollte nach seinem Wunsch freien Zugang zum Pfarrer haben. Daher wurde es als selbstverständlich empfunden, dass jährlich am 30. Januar der Geburtstag des Pfarrers in der Pfarrerwohnung gefeiert wurde und jeder kommen konnte. Es herrschte immer eine fröhliche Atmosphäre.
Dazu passte es auch, dass die Sitzungen des Kirchenvorstands nicht mehr im Gemeindezentrum (damals noch in der Olafstraße neben der Kita) stattfanden, sondern im Wohnzimmer des Pfarrers. Ein bisschen eng wurde es, als die Gemeinde Regina Mundi mit Maria Gnaden fusionierte wurde, und der dortige Kirchenvorstand zunächst dem Hermsdorfer Kirchenvorstand hinzugefügt wurde. Es waren dann 8+8 Mitglieder.
Die praktische Veranlagung unseres Pfarrers zeigt sich auch, als der Kirchenvorstand für die Pflasterung des Kirchenvorplatzes sorgen musste. Die benötigten Pflastersteine mussten in einer großen Baumaterialhandlung im Umland (Hennigsdorf) ausgesucht werden. Die Fahrt des Kirchenvorstandes dorthin organisierte der Pfarrer als Chauffeur eines Kleinbusses.
Die handwerkliche Begabung für Tischlerarbeiten wurde deutlich, als der Pfarrer eines Tages am Ende der Messe bei Vermeldungen die Frage stellte, wem er seine "Oberfräse" geliehen habe, er brauche sie nun selbst. Dieses Gerät war den meisten Hörern unbekannt.
Vielen Gemeindemitgliedern ist die Feier des silbernen Priester-Weihejubiläums im Sommer 1991 in Lomitz in guter Erinnerung. Viele Gemeindemitglieder reisten von Berlin oder ihren Urlaubsorten nach Lomitz. Die hl. Messe fand im Garten und die weltliche Feier in einer ehemaligen Scheune statt. Es war ein einmaliges Erlebnis und Zeugnis der Wertschätzung, dass die weite Anreise von so vielen nicht gescheut wurde.
Diese Darstellung von Erlebnissen kann nur als kleine Auswahl bezeichnet werden.
Harald Völker
Mitglied des Kirchenvorstands von Maria Gnaden während der gesamten Amtszeit von Pfr. Weinges
In der Kirche Maria Gnaden liegt ein Buch aus, in dem Sie Ihre persönlichen Wünsche, Gedanken aufschreiben können und die Worte anderer Menschen lesen können. Nicht alles gibt es im Internet. Kommen Sie in die Kirche!