Wenn Ihnen die Schriftlesungen am ersten Adventsonntag an manchen Stellen etwas ungewohnt vorkommen, so liegt es nicht daran, dass Sie etwa nicht richtig hingehört hätten. Zum 1. Advent wird tatsächlich ein "neuer" Bibeltext als Grundlage der Lesungen in den Gottesdiensten eingeführt. Es handelt sich um die revidierte Einheitsübersetzung der Bibel in deutscher Sprache, die schon 2016 von der Bischofskonferenz vorgestellt wurde und die ab diesem Kirchenjahr in den Messfeiern Verwendung findet.
Die Leseordnung, also die weltweit geltende Auswahl der Schrifttexte, bleibt unverändert erhalten.
Bereits im Jahr 2003 wurde von den Bischöfen im deutschsprachigen Raum beschlossen, die Einheitsübersetzung von 1979 zu überarbeiten und auf den aktuellen Stand der Bibelwissenschaft zu bringen. Die Übersetzung sollte sich ganz nah am Grundtext orientieren und zugleich zeitbedingte Formulierungen und Ausdrucksweisen in eine moderne Sprache überführen.
Insgesamt seien die Texte sehr behutsam und nur "in Nuancen" überarbeitet worden, betont die Direktorin des Katholischen Bibelwerks, Katrin Brockmöller, in einem Interview mit der Katholischen Nachrichtenagentur:
"Am ersten Advent wird aus dem Lukas-Evangelium gelesen. Dort heißt es über die Endzeit: Dann wird man den Menschensohn in einer Wolke kommen sehen. Früher hatte man übersetzt: 'auf einer Wolke'. Hier handelt es sich nicht um eine Art fliegenden Teppich, sondern um ein sprachliches Bild für göttliche Gegewart." (kna)
(Bearbeitet nach Quellen des Erzbistums Berlin und der KNA)
Ausführliche Informationen zum neuen Messlektionar finden Sie auch auf den Seiten der Deutschen Bischofskonferenz.