Während der Corona-Isolation sind Begegnungen und Verabredungen mit lieben Menschen, ja sogar mit Familienangehörigen wie z.B. den geliebten Großeltern, verboten. Allerdings sind in diesen Zeiten der eigenen kreativen Fantasie keine Grenzen gesetzt.
Mit meinen Geschwistern, Verwandten und Freunden telefoniere ich regelmäßig und erfahre dadurch, wie es ihnen in der Abgeschiedenheit ergeht. Auch mit meinem neunjährigen Patenkind kann ich telefonieren und skypen. Momentan hat sie allerdings mit ihren Hausaufgaben ziemlich viel zu tun. Ich bewundere ihre Eltern, die beide berufstätig sind und noch zwei weitere, jüngere Kinder betreuen müssen. Jetzt müssen sie den Spagat zwischen Familienalltag, Schule, Kindergarten und Arbeit meistern. Gerne würde ich sie unterstützen, aber nur wie?
Von einer Freundin hatte ich gehört, dass sie ihrem Patenkind eine Kurzgeschichte per Sprachnachricht geschickt hatte. Das fand ich eine sehr schöne Idee und dachte mir, dass könnte man aber auch mit einem ganzen Buch machen. Ich rief mein Patenkind an und fragte sie, ob ich ihr eines der Bücher von meiner Tochter, die wir noch zahlreich in Kartons auf dem Dachboden verstaut haben, vorlesen soll. Sie hat sich sofort für das Buch „Hier kommt Lola“ von Isabel Abedi entschieden.
Sie sagen jetzt vielleicht, es gibt doch auch Hörbücher, die man sich sogar online bestellen kann. Außerdem lesen da Profis vor, die auch meistens richtig schöne Lesestimmen haben. Das stimmt. Trotzdem hat es mir sehr viel Spaß gemacht. Beim Lesen habe ich auch an mein Patenkind gedacht und ich hoffe sehr, dass sie sich noch weitere Bücher von mir vorlesen lassen möchte. Ich fühle mich mit ihr verbunden, trotz der Entfernung.
Insgesamt wurden es 11 Dateien, die ich ihren Eltern per Dropbox geschickt habe. Nun kann sie immer, wenn ihr langweilig ist, einige Kapitel aus dem Buch abspielen und sich von mir vorlesen lassen. Gerne stelle ich auch anderen Kindern die Dateien zur Verfügung. Allerdings können auch Enkelkinder ihren Großeltern oder Kindern ihren Eltern Bücher vorlesen. Es gibt keine Altersbegrenzung und auch wer wem mit der eigenen Stimme eine Freude machen möchte, ist nicht vorgegeben.
Wenn Sie die Idee gut finden und selbst etwas vorlesen möchten, kann ich Ihnen aber auch gerne bei der technischen Umsetzung behilflich sein. Schreiben Sie mir einfach eine E-Mail an mg.kintopp(ät)web.de.
Bleiben Sie behütet und gesund!
Ihre Anke Heiwig