IM RHYTHMUS DES STUNDENGEBETES - Gedenktag der Gemeindepatronin in St. Hildegard am 17. September

17. September 2020 - Hildegard von Bingen (Äbtissin, Mystikerin und Kirchenlehrerin)

St. Hildegard, Senheimer Straße 35-37, 13465 Berlin-Frohnau

Die Gemeinde St. Hildegard lädt herzlich ein, den Gedenktag der Gemeindepatronin

IM RHYTHMUS DES STUNDENGEBETES zu feiern:

06:30 Uhr: LAUDES
20:30 Uhr: KOMPLET


Als Benediktinerin lebte die Heilige Hildegard den Wechsel von Gebet und Arbeit („ORA et LABORA“) im Rhythmus des Stundengebetes. In LAUDES und KOMPLET sind wir eingeladen, uns über Räume, Zeiten und Konfessionen hinweg im Gebet mit allen Menschen zu verbinden, die den Weg des Glaubens an Christus gehen.

Für beide Gottesdienste gelten die Bedingungen des Hygienekonzeptes für die Pfarrei und die Gemeinde. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, jedoch die Registrierung am Eingang der Kirche. Gesang- und Stundenbücher werden nicht genutzt.
Um den gemeinsamen Gesang teilweise zu ermöglichen, gilt in der Kirche ein Mindestabstand von zwei Metern und die Nutzung einer Mund-Nase-Bedeckung

Das Plakat zum Download


Vita: Hildegard von Bingen

Hildegard war Benediktinerin und Äbtissin (Vorsteherin) der Klöster Rupertsberg bei Bingen (gegründet 1147) und Eibingen (gegründet 1165) bei Rüdesheim. Obwohl bis dahin nie offiziell heiliggesprochen, erscheint Hildegard spätestens ab 1584 im Heiligenregister der römischen Kirche. Am 10. Mai 2012 wird Hildegard von Papst Benedikt XVI offiziell heiliggesprochen und am 07. Oktober 2012 zur Kirchenlehrerin erhoben. Eine Auszeichnung, die nur sehr wenigen Frauen in der Geschichte zuteilwurde.

1098 wird Hildegard in Bermersheim geboren und ist ab 1112 Schülerin Jutta von Sponheims in der Frauenklause des Benediktinerklosters auf dem Disibodenberg (bei Kreuznach). Nach Juttas Tod wählt die Frauengemeinschaft Hildegard zu ihrer Lehrerin („magistra“). Nach wiederholten Auseinandersetzungen mit Abt Kuno von Disibodenberg erwirkt Hildegard schließlich die Errichtung eines eigenen Frauenklosters auf dem Rupertsberg. Die dortige Gemeinschaft wächst stetig, so dass Hildegard 1165 das leerstehende Augustinerkloster Eibingen erwirbt und dort ein weiteres Kloster gründet.

Hildegard erfährt immer wieder Visionen. Ermutig durch Bernhard von Clairvaux (ca. 1090 – 1153) beginnt Hildegard mit Unterstützung durch Propst Volmar vom Disibodenberg und ihre Mitschwester Richardis von Stade mit der Niederschrift. „Sci vias“ - „Wisse die Wege (des Herrn)“ ist ihr Hauptwerk. 1147 gestattet Papst Eugen III die Veröffentlichung. Hildegard beschäftigt sich darüber hinaus intensiv mit der Natur, mit Pflanzen und Krankheiten, verfasst geistliche Lieder und komponiert. Das liturgische Drama „Ordo virtutum“ (Spiel der Kräfte“) ist eines ihrer bekanntesten Werke.

Hildegards Bekanntheit und Bedeutung wachsen erheblich. Sie steht in umfangreicher Korrespondenz mit geistlichen und weltlichen Würdenträgern, mit Päpsten bis hin zum Kaiser, unternimmt Predigtreisen. Eine für ihre Zeit, aber nicht nur, mehr als ausgewöhnliche Frau, die sich selbst stets als „ungebildet“ bezeichnet hat.

Am 17. September 1179 stirbt Hildegard.